Als erstes braucht man eine Idee. Und die hatten sie – die kleine Gruppe von Dänen aus Nordjütland, die in den frühen 90er Jahren beschloss, die großen Player im Markt im Bereich Zutrittskontrolle herauszufordern. Eine Idee und die Lust, sich dafür einzusetzen.

CT2000 anno 1993

Wir hatten die Vorstellung, dass die Überbrückungskupplungen, die damals am Markt erhältlich waren, wesentlich verbessert werden konnten. Vor allem sollten sie kleiner und klüger werden, und außerdem wollten wir Tasten mit kapazitivem Touch haben. Das war der eigentliche Kern des Projekts,

sagt Ejner Hansen, der heute noch Direktor bei Conlan ist.

An einem Samstag im Sommer 1993 startete Conlan die Kooperation mit Alarm System mit dem Ziel, die neue Codetastatur zu entwickeln. Der erste Spatenstich wurde bei einem Treffen zwischen Ejner und Flemming Ravn und Bjørn-Erik Jørgensen von Alarm System durchgeführt.

Da hatten sie diese Tastatur hergestellt, die einen Teil der Technologie besaß, aber nicht den ganzen Hintergrund, um sie in der Alarmbranche als Überbrückungskupplung einzusetzen,

erzählt Flemming Ravn, der damals für die Sicherungsentwicklung bei Alarm System verantwortlich war.

Flemming Ravn nahm unter Anderem am Projekt teil, indem er eine neue Tastatur für Überbrückungskupplungen entwickelte, da die vorhandenen Tastaturen am Markt die Wünsche in Bezug auf Design und Funktionen nicht erfüllte, die die Kunden von Alarm System äußerten.

Damals gab es zwei am Markt und das waren klobige Geräte. Sie waren groß und dick und die Tasten verschlissen schnell. Das machte uns klar, dass diese Tastatur hier einige Möglichkeiten bot, weil es keine mechanische, sondern eine kapazitive Abtastung gab,

erzählt Flemming.

Design und Funktion

Während der Entwicklung wurde von Beginn an der Schwerpunkt darauf gelegt, dass das ästhetische Design ganz anders sein sollte als bei den vorhandenen Produkten am Markt.

Wir erkannten bereits damals, dass die Nutzer verstärkt darauf aus waren, dass die Installationen auch etwas für das Auge sein sollten,

sagt Ejner Hansen.

Deshalb bestand eine der ersten Maßnahmen darin, festzulegen, welche Maße die Einheit haben sollte – und anschließend ausreichend Platz für die interne Technologie zu finden.

Wir stellen fest, dass wir am liebsten das lange Format mit 2×6 Tasten haben wollten, damit es auf einen Türrahmen passte,

erzählt Flemming.

Es handelte sich um einen sehr freien Prozess, bei dem wir kreativ sein durften und sehr wenig Zeit darauf verwendeten, die Entwicklung zu dokumentieren. Das war wohl einer der Gründe dafür, dass es so gut klappte.

Sommer und Sonne

Wie immer, wenn man sich in ein neues Projekt stürzt, gab es auch hier einige Überraschungen beim CT2000-Projekt, mit denen die Teilnehmer von Conlan und Alarm System nicht gerechnet hatten. Die erste große Überraschung traf ein, als es Sommer wurde und damit heiß.

Wenn es richtig heiß wurde, stellten die Nutzer fest, dass der Sabotagealarm plötzlich ausgelöst wurde. Sobald sich eine Wolke vor die Sonne schob, funktionierte das System wieder, und wir fanden einfach nicht heraus, warum,

erzählt Flemming.

Es stellte sich heraus, dass der Fehler darin bestand, dass sich die Gussmasse durch die Wärme leicht nach außen stülpte und den kleinen Sabotageschalter löste, und dadurch wurde dann Alarm ausgelöst. Aber bis uns das klar wurde, verging natürlich etwas Zeit. Es war ja nicht zu erkennen.

Schwarz und weiß

Während die Codetastatur in den Vertrieb ging, entwickelte die Gruppe gleichzeitig den Näherungsleser der gleichen Serie – und hier stieß man auf lustige Herausforderungen.

Wir hatten diesen Näherungsleser, der wunderbar funktionierte, wenn er auf einem weißen Anstrich angebracht wurde. Wenn wir ihn aber auf einen schwarzen Anstrich setzten, funktionierte er plötzlich nicht mehr. Wenn wir ihn vom schwarzen Anstrich entfernten, funktionierte er wieder. Auf die gleiche Weise funktionierte er wunderbar mit einem weißen Frontschild, aber nicht mit dem schwarzen. Wie konnte das nur angehen? Abgesehen vom Anstrich waren sie ja völlig gleich. Darüber wunderten wir uns sehr,

erzählt Flemming Ravn.

Es stellte sich heraus, dass das Problem durch den Gehalt an Kohlenstoff im schwarzen Anstrich ausgelöst wurde, der die Signale störte.

Wir führten dann einige Versuche durch, bei denen wir etwas Ferrit gemeinsam mit der Spule einsetzten. Und diese Ferritplatte ist immer noch drin, was auch der Grund dafür ist, dass wir keine Leseprobleme haben, wenn der Leser auf Metall montiert wird.

Ein haltbarer Klassiker

Sie hatten eine Idee – die Nordjütländer – und es zeigte sich, dass es wohl eine der besseren war. Heute – mehr als 20 Jahre später – wird der CT2000 immer noch bei Conlan produziert. Die Kinderkrankheiten sind längst überstanden, und die Tastatur wird immer noch als Überbrückungskupplung und für eine Reihe anderer Zwecke genutzt, bei denen die flexible Software zu ihrem Recht kommt. Das Design und die Funktionen sind immer noch die gleichen wie bei der Einführung des Produkts Anfang der 90er.

Laut Flemming Ravn führte insbesondere das Design des Lesegeräts mit den vielen Funktionen und Kombinationen dazu, dass es von Anfang an eine stabile Position am Markt erhielt.

Deshalb schlugen wir die zwei Mitbewerber, die es damals gab. Weil es so klein war, weil es im Vergleich zu den damals am Markt erhältlichen Geräten so toll aussah.

Auch heute noch ist das ästhetische Design einer der wichtigsten Aspekte bei der Entwicklung von neuen Produkten bei Conlan. Das sieht man unter Anderem bei der neueren Produktlinie, Mykey, die mit dem Modul 1 oder ½ in einen Fuga-Rahmen passt. Die Zeit wird zeigen, ob diese Idee genauso haltbar ist wie die Idee von vor 25 Jahren.